Titel:
Applaus für die Kapelle // 2008

Technik:
Performance mit An Seebach
mit Einbeziehung des Publikums
über Handlungsanweisungen
Dauer ca. 30 Minuten

Material:
3 vereinseigene Bierzeltgarniturtische
2 vereinseigene weiße Rattanstühle
1 vereinseigener Rasenmäher inkl. Bediener
1 vereinseigene Doppelgarage
weißer Kasch aus leichtem Stoff befestigt am Garagentor
Puderzucker
2 Kassettenrekorder mit Ausnahmefunktion

Ort:
Vereinsgelände von kik - kunst im kontakt, Hannover

Ausstellung:
white balance, kik- kunst im kontakt, Hannover


Die Veranstalter der Ausstellung "white balance", die in der
Reihe Paarungen von An Seebach und mir umgesetzt wurde, banden
wir, ebenso wie das anwe-sende Publikum in die Abschlußperfor-
mance mittels Handlungsanleitungen auf kleinen Karten ein.
Nachdem Helmut seine 1. Anweisung ausführte und ein Karreè mit
dem Rasenmäher in das Spielfeld von "Ballverlust" fräste, mähte
er die Fläche vor der Doppelgarage, die später für die Performance
benutzt würde.
Der immer näher zu den Toren der Doppelgarage dringende Klang
des Rasenmähers wurde durch verschiedene polternde, schabende
und klirrende Geräusche aus dem Inneren der Garage abgelöst.
Es waren Geräusche des Aufräumens und Suchens. Dann öffneten
sich die Tore und gaben eine Art Stilleben mit weiß gekaschtem
Hintergrund frei.
Wir verließen die Garagen, übergaben der jeweils anderen den
Kassettenrekorder und setzten uns in Betrachtung des Stillebens
der jeweils anderen, den Sound aus dem Inneren des zugehörigen
Garagenraumes gemeinsam mit dem Publikum hörend.
Nun verteilten wir die nächste Karte an alle Anwesenden:
"Tische und Stühle für 42 Personen"
und begannen mit dem Aufbau der Tische an den vorher durch
Tipp_Tapp ermittelten, mittels Puderzucker markierten Stellen
auf der gemähten Fläche vor den offenen Toren. Nachdem der
Parcours aufgebaut war, verteilten wir die nächste Karte an
die Anwesenden. Helmut ließ den Rasenmäher an:
"Polonaise".
Nachdem alle Anwesenden sich (freiwillig) über die Schultern
vereinigt hatten, begann die Gefolgschaft des Rasenmähers
durch den Parcours der Tische, was eine permanente Änderung
der Klangerfahrung zur Folge hatte. Niemand sprach oder sang.
Nachdem der Parcours passiert war, verteilten wir die letzte Karte:
"Applaus für die Kapelle".
Da wir jede Karte persönlich an die Anwesenden austeilten,
folgten diese unserem Gebot zeitversetzt und entsprechend mit
Verzögerungen, was eine spezifische räumliche Klangerfahrung
erzeugte. Das diese letzte Anweisung auch den Schluß der
Performance ergeben mußte, war selbstredend.

Alle Fotos sind nachgestellt.